Feuerlöscher dienen der Brandbekämpfung und sind für einen umfassenden Brandschutz im Unternehmen nicht mehr wegzudenken. So weit, so bekannt. Doch welche Substanzen stecken eigentlich in den mobilen Brandbekämpfern? Mit diesen Fragen sowie der Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit eben jener Stoffe befasst sich die Europäische Chemikalienagentur (kurz ECHA) und treibt ein Verbot von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen in Feuerlöschschäumen voran.

Verbot fluorhaltiger Schaumlöschmittel in Feuerlöschern

Sicherlich haben Sie schon einmal vom sogenannten „ABC-Löscher“ gehört. Dieser eher umgangssprachliche Name wird von den im Feuerlöscher verwendeten Löschmitteln hergeleitet. Brennbare Stoffe werden nach Europäischer Norm in fünf verschiedene Brandklassen unterteilt: A, B, C, D und F. Ein Piktogramm auf dem Gerät gibt die unterschiedlichen Brandklassen an, für deren Bekämpfung der Feuerlöscher geeignet ist.

Brandklasse Beschreibung Löschmittel
A feste, glutbildende Stoffe wie Holz, Papier, Kohle oder Textilien Pulverlöscher, Wasser, wässrige Lösungen, Löschschaum, Fettbrandlöscher u. a.
B flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin, Öle u. a. Löschschaum, Pulverlöscher, Kohlenstoffdioxid
C gasförmige oder / und unter Druck stehende Stoffe wie Propan, Butan, Erdgas u. v. w. Pulverlöscher
D brennbare Metalle wie Aluminium, Magnesium, Natrium u. a. Pulverlöscher mit Metallbrandpulver
F Brände von pflanzlichen oder tierischen Speiseölen oder -fetten Speziallöschmittel für Fette

Ein „ABC-Löscher“ wäre also zur Bekämpfung der Brandklassen A (feste, glutbildende Stoffe), B (flüssige oder flüssig werdende Stoffe) und C (gasförmige Stoffe) geeignet. Durch die unterschiedlich verwendeten Löschmittel eignen sich Feuerlöscher zur Bekämpfung unterschiedlicher Brandherde. Schaumlöschmittel enthalten hierbei häufig per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – oder kurz PFAS. Das Umweltbundesamt empfiehlt bereits seit 2013 einen umweltschonenden Einsatz fluorhaltiger Löschmittel. Laut ECHA muss mit einem Verbot PFAS-haltiger Schaumlöschmittel bereits ab 2024 gerechnet werden.

Was ist das Schädliche an bestimmten PFAS?

In den vergangenen Jahren haben Hersteller damit begonnen, bestimmte PFAS durch andere fluorfreie Substanzen zu ersetzen. Dieser Trend wurde durch die Tatsache vorangetrieben, dass die schädlichen Auswirkungen einiger insbesondere langkettiger PFAS auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt erkannt worden sind.

Feuerlöscher, Brandschutz im Unternehmen muss ernst genommen werden

PFAS in der Umwelt führen zu verschmutztem Trink- und Grundwasser. Darüber hinaus reichern sich bestimmte PFAS in Mensch, Tier und Pflanzen mit toxischen Wirkungen an. Dabei stehen sie in zusätzlichem Verdacht, krebserregend zu sein. Die Europäische Umweltagentur schreibt hierzu: „Mit mehr als 4.700 chemischen Stoffen sind […] PFAS eine Gruppe von künstlich hergestellten und in großem Maßstab eingesetzten Chemikalien, die sich im Laufe der Zeit im menschlichen Gewebe und in der Umwelt anreichern. Sie sind unter der Bezeichnung „langlebige“ bzw. „persistente“ Chemikalien bekannt, da sie in unserer Umwelt und in unserem Körper äußerst lange nachweisbar sind.“

Alternativen zu fluorhaltigen Schaumstoffmitteln

Beim Austausch defekter oder älterer Geräte lohnt es sich schon jetzt, auf fluorfreie Alternativen zu setzen. Bei vorschriftsmäßigem Einsatz und regelmäßiger Wartung können Feuerlöscher eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren erreichen. Ein Verbot fluorhaltiger Substanzen in Löschmitteln wird aller Voraussicht nach nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, wobei ein konkretes Datum noch nicht veröffentlicht worden ist. Daher sollten Sie schon heute bei Neuanschaffungen oder Austausch auf fluorfreie Alternativen setzen. So vermeiden Sie schon jetzt mögliche Folgekosten, da ein Feuerlöscher mit verbotenen Inhaltsstoffen später nicht wieder neu befüllt werden darf.

In vielen Fällen kann beispielsweise der Einsatz von Effektiv-Salzlösungen sinnvoll sein, die für die Brandklasse A mindestens eine gleiche oder sogar höhere Löschleistung erzielen. Darüber hinaus gibt es Proteinschaummittel, alkoholresistente, -beständige und synthetische Löschschaummittel als potenzielle Alternativen. Allerdings ist es wichtig darauf zu achten, wie und ob der Hersteller Ihrer Geräte diese Optionen anbietet und ob es eine wirkliche Alternative darstellt.

Lassen Sie sich auf jeden Fall beraten, welche Möglichkeit in Ihrem Fall die optimale und wirtschaftlichste Lösung darstellt. Denn im Brandfall ist immer der Inhalt Ihres Feuerlöschers essenziell wichtig zur Brandbekämpfung und den Brandschutz in Ihrem Betrieb.